Im Jahr 2009 wurde europaweit die Abgeltungssteuer eingeführt. Viele Geldanleger kennen auch bis heute nicht die Details und wie sich insbesondere die pauschale Abgeltung aller Wertpapiererträge positiv auf die Steuerlast auswirkt und was bei der Abgeltungssteuer zu beachten ist. Lesen Sie deshalb am besten gleich weiter, um mehr über die Details und viele weitere Informationen zu erfahren.
Die pauschale Abgeltung anstatt hoher Steuern
Eine der zentralen Ideen der Abgeltungssteuer ist die Entlastung von Zinsen und sonstigen Erträgen durch die Anwendung eines einzigen, für alle verbindlichen Steuersatzes. Also ist es – von dem Freistellungsauftrag bzw. dem Freibetrag abgesehen – vollkommen egal, ob Sie 2.000 oder 5.000 Euro im Jahr an Zinsen und Dividenden bekommen und wie hoch Ihr sonstiges Einkommen ist. Ein Blick auf die bis zum Jahr 2009 geltenden Regelungen zeigt den Fortschritt: Haben Sie als Gutverdienender vor dem Jahr 2009 Zinserträge erzielt, so wurden diese mit Ihrem persönlichen Steuersatz besteuert. Im Extremfall konnte dies ein Steuersatz von beinahe 45 % plus die jeweilige Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag sein. Nach Einführung der Abgeltungssteuer beträgt der auf Zinsen und Dividenden zu bezahlende Steuersatz nur noch 25%. Somit können alle diejenigen mit der Abgeltungssteuer bares Geld sparen, die einen höheren Steuersatz haben. Als Gegenfinanzierung dieser Steuersenkung wurde allerdings das Bezahlverfahren verändert: Nach Einführung dieser für alle Finanzerträge gültigen Steuer wird diese gleich von der Bank einbehalten und an das Finanzamt überwiesen. Somit werden auch Spekulationsgewinne erfasst und die entsprechenden Steuern werden sofort bezahlt. Für den Geldanleger bedeutet dies: Er hat meist deutlich mehr von seinen (Tagesgeld-)Zinsen und muss auch keine absurden Gestaltungsmöglichkeiten mehr wählen, um Zinserträge im richtigen Jahr oder zu einem Zeitpunkt niedrigerer Einkommen zu bekommen.Ohne Tarifstufen bedeuten mehr Zinsen auch mehr Netto
Dies macht die Geldanlage für alle einfacher! Sie können jetzt einfach – ohne Nachdenken über die Abgeltungssteuer oder Tarifstufen – die höchst möglichen Zinsen suchen und finden. Und haben dann auch tatsächlich mehr Netto in der Tasche, weil keine Steuerstufe oder Tarifprogression Ihnen die Erträge wieder wegnimmt. Bei der Tagesgeldanlage bedeutet dies: Die Bank schreibt Ihnen die Zinsen entweder einmal im Quartal oder jährlich gut und zieht gleich die Abgeltungssteuer ab. Denn verbleibenden Betrag können Sie dann entweder weiter anlegen oder selbst verbrauchen. Die die gesamte Besteuerung bereits erfolgt ist, drohen aus dem Bereich der Finanzanlagen keine Nachzahlungen oder Steuernachforderungen. Damit wird die Geldanlage um eine wesentliche Dimension einfacher. Die Abgeltungssteuer sorgt also dafür, dass Sie von Ihren Zinserträgen einen planbaren Netto-Betrag vereinnahmen können.